Termine

Ihr Erzeugerring vor Ort

Rudelsdorf: Kartoffelbautag Mittelfranken

von links nach rechts: Herbert Hechtel (EG Vorstand), Heinrich Rupp, Georg Schiffermüller, Hannes Dürrwanger, Heiko Bernreuther (ER Vorstand)
von links nach rechts: Dieter Kleeflügel, Wolfgang Vogel, Reinhold Maurer, Friedrich Gutmann (vorne), Michael Winkler (hinten), Herbert Hechtel (EG Vorstand), Heiko Bernreuther und Marcus Helminger (Fa. Henglein).

Die mittelfränkischen Kartoffelanbauer blicken auf das wohl schlechteste Anbaujahr aller Zeiten zurück. Auf der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der EG Roth und des Erzeugerrings für Qualitätskartoffeln Mittelfranken, berichtete der EG Vorsitzende Herbert Hechtel, dass bis zum Beginn der Hitze- und Trockenphase Anfang Juni die Bestände noch sehr gut entwickelt waren. Die folgenden Rekordtemperaturen und die bis Mitte August anhaltende Trockenheit überstanden viele Kartoffelbestände nicht. Die Folge waren historische niedrige Erträge bei schlechten Sortierungen. Bei der jährlichen gemeinsamen Vorernterundfahrt von der EG mit dem Vertragspartner, der Firma Henglein aus Wassermungenau, ergab sich bei durchgeführten Proberodungen ein miserabler Durchschnittsertrag von nur ca. 120 dt/ha. Dies war nur ein Drittel des langjährigen Mittelwerts von 350 dt/ha. Die Einzelerträge schwankten dabei sehr stark, je nach Schlag oder Sorte zwischen 20 (!) und 400 dt/ha. Bei einigen Beständen stand zur Diskussion, ob sich die Ernte überhaupt lohnt. Ein großes Problem waren für die Landwirte zudem die stark gestiegenen Betriebskosten vor allem für Diesel, Dünger und Energie. Sollten weitere Missernten im fränkischen Trockengebiet folgen, dann steht der gesamte Kartoffelanbau in Frage.

Die günstigen Rodebedingungen und die kleinen Sortierungen führten zu guten Ergebnissen bei den Bonituren im Rahmen der neutralen Qualitätskontrolle, berichtete der Erzeugerringgeschäftsführer Jürgen Reingruber. Im Durchschnitt aller mittelfränkischen Anlieferungen lagen die Gesamtmängel bei gerade mal 3,9 Prozent und somit deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres von 6,3 Prozent. Bei den Einzelmängeln stachen aber die faulen Knollen mit dem sehr hohen Durchschnittswert von 0,9 % heraus. Niederschläge ab Ende August führten zu starkem Wiederaustrieb, Kindelbildung und somit auch zu Glasigkeit, niedrigen Stärkegehalten und Haltbarkeitsproblemen infolge von Fäulnis. Verstärkt zeigten dies die späteren Sorten, wie z.B. Jelly, Belmonda oder Sevim. In Verbindung mit den sehr kleinen Sortierungen waren einige Partien nicht lagerfähig und mussten bereits im Herbst verwertet werden.

Marcus Helminger, Betriebsleiter vom Vertragspartner der Firma Henglein - Wassermungenau, vertrat den verhinderten Firmenchef Norbert Henglein. Auch die Firma Henglein ist stark von den gestiegenen Kosten infolge des Ukrainekriegs betroffen. Vor allem die Energiekosten schlagen dabei stark zu Buche und führten 2022 zu 60-70 Mio. Euro Mehrkosten für die Firma. Preiserhöhungen beim Lebensmitteleinzelhandel sind nur sehr schwer durchzusetzen, konnten dann aber in der zweiten Jahreshälfte nach und nach realisiert werden. Marcus Helminger gab zudem einen Einblick in das weiterhin schwierige Marktumfeld für Kartoffelfrischprodukte. Der Umsatz beim Hauptprodukt Kloßteig ist seit Jahren rückläufig. Der Rückgang beim Kloßteig kann nur teilweise durch andere Kartoffelprodukte wie Schupfnudeln oder Gnocchi ausgeglichen werden. Insgesamt machen die Kartoffelprodukte nur noch knapp 30% am Gesamtumsatz aus, der Rest sind die reinen Teigwaren, wie Spätzle, Nudeln, Blätter/-Pizza-/Strudelteig, Dampfnudeln, usw.. Die Firma Henglein möchte weiterhin möglichst viele Kartoffeln aus der Region verarbeiten. Fehlende Kartoffeln infolge der mittelfränkischen Missernte, müssen mit überregionalen Zukäufen ausgeglichen werden. Mit der Erzeugergemeinschaft Roth wurde ein neuer Vertrag ab der Ernte 2024 ausgehandelt, der deutliche Preiszuschläge gegenüber den bisherigen Konditionen enthält. Für den noch laufenden Vertrag zur Ernte 2023 wurde auch ein deutlicher Preisaufschlag vereinbart, der die gestiegenen Kosten der Landwirte ausgleichen soll.

Anschließend fanden die Wahlen zum Vorstand und Beirat von Erzeugergemeinschaft und -Ring statt. Bei der EG wurde Herbert Hechtel - Wolfsau als erster Vorstand bestätigt. Als zweiter Vorstand stand Hans-Jürgen Großberger nicht mehr zur Verfügung. Für ihn wurde Heiko Bernreuther neu ins Amt gewählt. Beim ER wurde die Vorstandschaft bestehend aus Heiko Bernreuther - Dürrenmungenau und Markus Hoffmann - Abenberg im Amt bestätigt. Die ausscheidenden Beiräte Heinrich Rupp – Thonhof, Georg Schiffermüller – Mauk und Hannes Dürrwanger – Fessenheim wurden vom Vorstand geehrt und verabschiedet.

Die Ehrung der Kartoffelkönige wurde durch Marcus Helminger, Betriebsleiter der Firma Henglein, durchgeführt. Dabei wurden folgende Landwirte als Lieferanten mit der besten Qualität ausgezeichnet:

Kategorie über 2.000 dt:

1. Platz: Bernreuther Heiko - Dürrenmungenau (2,43 % Gesamtmängel),

2. Platz: Winkler Michael – Rothaurach (3,12 %),

3. Platz: Kleeflügel Dieter – Beerbach (3,29 %).

Kategorie unter 2.000 dt:

1. Platz: Maurer Reinhold  – Moosbach (1,89 %),

2. Platz: Vogel Wolfgang - Greuth (2,88 %),

3. Platz: Gutmann Friedrich – Haid (2,97 %).

Die Gewinner erhielten Geld- und Sachpreise von der Firma Henglein

 

Blattlauskontrolle in Pflanzkartoffeln

Gelbschale am Standort Hofstetten (RH) von Helmut Glenk

In der KW 21 startete das Blattlausmonitoring an fünf Standorten in Mittelfranken. Dabei zählen die ehrenamtlichen Läusezähler ab dem Auflauf der Kartoffeln zwei mal je Woche die Blattläuse in ihren Gelbschalen aus. Mit den steigenden Temperaturen hat der Blattlauszuflug eingesetzt. Die eigene Kontrolle (mittels Gelbschale!) ist der Blattlausauszählung  Monitoringstandorte vorzuziehen.  Die laufend aktuellen Ergebnisse werden im Rahmen des Warndienst auf der Homepage des AELF Ansbach veröffentlicht: https://www.aelf-an.bayern.de/landwirtschaft/pflanzenbau/105729/index.php

Vor allem in den Auflaufwochen sind die Kartoffeln empfindlich gegen Virusinfektionen. Alle Vermehrer, die eine Isektizidstrategie gegen Virosen fahren, sollten die Blattlausbekämpfung unbeingt rechtzeitig durchühren. Zur Vermeidung der Ansiedlung wird der Einsatz von Pyrethroiden empfohlen. Wichtig ist auf Grund der kurzen Wirkungsdauer der Insektizide (je nach Temperatur 5-10 Tage) eine konsequente Aufrechterhaltung des Spritzschutzes.  In der Hauptwachstumsphase des Krautes sind dann vor allem Mittel mit systemischer Wirkung  empfohlen.

Datum

Aurau

Oberrödel

Hofstetten

M´eschenbach

Moosbach

04.06

3 4 9 4

07.06.

8 9 17 2

10.06.

7 12 4 34 5
14.06.11150 7

 

 

Versuchsberichtsheft 2020 an Mitglieder versendet

 

Kurz vor Weihnachten hat das Erzeugerringteam (Geschäftsstelle + Pflanzenbauberater mit Versuchstechniker vom AELF) wieder das jährlich erscheinende "Grüne Versuchsberichtsheft" an seine insgesamt ca. 5.300 Mitglieder versendet. Dabei wurde das Versuchsheft zusammen mit dem aktuellen Erzeugering-Rundschreiben per Hand in Kuverts eingepackt und zur Abholung durch die deutsche Post vorbereitet. Im Zuge dieser Aktion, wurden knapp 3 Tonnen Papier "bewegt". Die Zustellung bei den Mitgliedern fand zwischen Weihnachten und Silvester statt. In den Bildern anbei ein paar Impressionen von der Einpackaktion. 

Für den  Inhalt, mit den vielen wertvollen fachlichen Informationen, ist das Fachzentrum Pflanzenbau vom AELF Ansbach maßgeblich verantwortlich. Die zahlreichen Versuche werden vom Fachzentrum zusammen mit dem Versuchszentrum Nordwestbayern durchgeführt. Mittlerweile enthält das Versuchsberichtsheft nicht mehr "nur" Versuchsergebnisse, sondern auch umfassende Informationen zu allen Bereichen von Pflanzenbau und Pflanzenschutz, wie z.B. auch alles zu den Auflagen der Düngeverordung. Ein ein Kapitel für den Ökologischen Landbau ist auch mit dabei. Es ist damit ein jährlich aktuelles, umfassendes Nachschlagewerk und somit ein "Muss" für alle gut ausgebildeten Landwirte. Im Presseartikel der FLZ (siehe Bild anbei), ist es deshalb nicht zu Unrecht als "Bibel des Pflanzenbaus" bezeichnet.

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